270 Mensch-Tier-Embryonen wurden bereits in Großbritannien erzeugt, seit dem im vergangenen Mai das Parlament die „Human Fertilisation and Embryology Bill“ angenommen hatte, welche erlaubt, Embryonen aus menschlichem und tierischem Erbgut herzustellen.

Der Aufschrei in den Medien war zunächst groß und man konnte allerseits kritische Mahnungen vernehmen. So protestieren, laut aerzteblatt.de, Menschenrechtler schon im Vorfeld gegen dieses aus ihrer Sicht unethische Verfahren: „Die Lobbygruppe für reproduktive Ethik CORE und die christliche juristische Vereinigung CLC haben gemeinsam eine Prüfung der entsprechenden Lizenzen der britischen Embryologie-Behörde beantragt, hieß es am Mittwoch in einer Stellungnahme.“ Doch ohne Erfolg: Das Gesetz nahm alle Hürden und ebnete den Weg gleich für mehrere Verfahren, durch die Herstellung…

  • …echter Chimären durch Hinzufügung tierischer embryonaler Zellen menschlicher Embryos
  • …transgener menschlicher Embryos durch Hinzufügung tierischer Genen
  • …hybrider Embryos durch Befruchtung einer tierischen Eizelle mit menschlichen Spermien
  • …hybrider Embryos durch Befruchtung einer menschlichen Eizelle mit tierischen Spermien

Auch bei uns in Deutschland wurde heftig diskutiert und das Thema „Stammzellenforschung“ kurz in das Licht der Öffentlichkeit gerückt. Die Bundesregierung schloss derartige Praktiken aus und Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) lies über einen Sprecher vermelden: „Die Herstellung von Chimären ist in Deutschland verboten und wird es auch bleiben“. Mal schauen…

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Herstellung von Mischwesen Mensch/Tier: Bioethik – Gau
(Benno Hofschulte, Vorsitzender von SOS Leben)

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Mischwesen Mensch-Tier ist ein moralischer Dammbruch
(Kommentar von Mathias von Gersdorff, Leiter von „Kinder in Gefahr“ — DVCK e.V.)

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Bereits Anfang 2007 wurde eine Umfrage unter den Deutschen durchgeführt: „Die Mehrheit der Deutschen lehnt einer Umfrage zufolge die Forschung an embryonalen Stammzellen ab. Bei der Studie, die das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag des Bundesverbands Lebensrecht (BVL) durchgeführt hat, sprachen sich 56,3 Prozent der Befragten dafür aus, Stammzellen von Embryonen bei der Forschung auszuklammern.“ liest man in der Ärtzlichen Praxis vom 26. Januar.

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Bild: Sony Pictures Home Entertainment

Doch wohin führt alles?
Wieviel Tier verträgt der Mensch – und umgekehrt? Lassen sich Tiere, zum Beispiel Affen, in Zukunft mittels Transplantation menschlicher Gehirnzellen zu Soldaten umwandeln? Lassen sich Kämpfer der Zukunft genetisch tunen, damit sie schmerzresistenter, kräftiger und aggressiver werden? Versuche mit Exoskelett-Kampfanzügen zeigen deutlich, welche Interesse die Militärs verfolgen (siehe Bericht: „Die Robos kommen„). Heute nutzt man tierische Enzyme in der Medizin, um damit Krankheiten abzuwehren – werden morgen diese genetisch direkt im Menschen produzieren werden? Wo führt der Wunsch des Menschen in die Schöpfung einzugreifen hin? Wo sind die Grenzen?

Natürlich stehen bei den Befürwortern der embryonalen Stammzellenforschung die ethischen Ziele, wie die Bekämpfung von Krankeiten etc., im Vordergrund. Doch der Weg dahin stellt sich bereits ethisch fragwürdig dar.

Quellen:
Telepolis
Human Fertilisation and Embryology Bill
Ärztliche Praxis
InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Deutschland
Gen-Ethisches Netzwerk
Bildquelle: Pixelio, Gabi Schoenemann