Es geht um ein Thema, das mir immer schwer auf dem Herzen liegt: Die Massentierhaltung. Nun wollen Brandenburger ein Volksbegehren gegen den den Bauboom der Tierfabriken anschieben. Doch das ist gar nicht so einfach und braucht Unterstützung.
In Brandenburg ist es in den letzten Jahren laut dem Bündnis aus Landwirten, Umweltaktivist/innen und Verbraucherschützer/innen, die hinter der Kampagne steht (http://www.agrarwen.de), zu einem echten Bauboom an Tierfabriken gekommen. Die Landesregierung steht macht- oder zumindest tatenlos da und sieht zu, wie Millionen von Tieren gequält werden.
Warum ist Massentierhaltung schlimm?
Die Betreiber der Tierfabriken sagen, sie könnten ohne die Massentierhaltung nicht überleben. Dahinter steht auch eine grundsätzlich falsche Politik – die etwa solche grausamen Geschäftsbetriebe auch noch finanziell fördert. Dabei hat die Massentierhaltung wirklich so schlimme Auswirkungen, dass ich mich immerzu frage, wieso das in einer angeblich zivilisierten Gesellschaft wie Deutschland nicht schlichtweg verboten ist. Die sueddeutsche.de hat mal ein paar Punkte zusammengetragen:
- Die Tiere leben auf viel zu engem Raum: So leben beispielsweise bei rund 70 Prozent aller Masthühnerbetriebe mehr als 50.000 Tiere. Pro Quadratmeter sind ungefähr 20 Hühner gesetzlich erlaubt! So können die Tiere überhaupt nicht ihre natürlichen Bedürfnisse ausleben. Sie leben in ständigem Stress und mit unnatürlicher Aggression.
- Viel zu viel Gewicht: Damit sich möglichst viel Profit machen lässt, sind die Tiere so gezüchtet, dass sie ganz schnell wachsen und furchtbar schwer sind. Mastschweine etwa legen in einem halben Jahr 100 Kilo zu. Oder in Putenställen brennt rund um die Uhr das Licht, damit die Tiere auch nachts nach Futter suchen und schneller wachsen.
- Viel zu viel Leistung: Und natürlich wollen die Tierfabrikbesitzer so viel wie möglich aus „ihren“ Tieren herausholen. Hennen sollen jeden Tag ein Ei legen, Kühe viel mehr Milch produzieren, als ihre Kälber jemals trinken würden: 2013 gab eine Kuh rund 8.200 Liter pro Jahr. Das ist mehr als doppelt so viel wie 1950!
- Verstümmelungen: Damit sich die Tiere in der Enge und bei dem ganzen Stress nicht gegenseitig angreifen, werden Ferkeln die Ringelschwänze abgeschnitten, Zähne gekürzt, Legehennen und Puten die Schnabelspitzen abgeschnitten oder Rindern die Hörner entfernt.
- Krankheit und Verhaltensstörungen: Durch das schnelle Wachstum und den ganzen Stress kommt es bei vielen Tieren zu Krankheiten. Besonders verbreitet sind wohl Herz-Kreislauf-Störungen, Verformungen der Knochen, Geschwüre und Verhaltensstörungen.
Ich hab mal im Fernsehen gesehen, dass manche Hühnchen gar nicht mehr stehen können, weil erstens ihre Knochen zu weich sind, da sie sich bei dem schnellen Wachstum nicht schnell genug aufbauen konnten – und zweitens die Brust so groß gezüchtet wurde, dass sie ständig vorne über fielen. So etwas ist einfach nur unvorstellbar grausam und treibt mir jedesmal die Tränen in die Augen!
Gefahren für die Menschen
Diese grausame Tierhaltung ist aber nicht nur barbarisch den Tieren gegenüber. Seit Jahren wissen Politiker, dass die Tierfabriken für antibiotikaresistente Keime verantwortlich sind, an denen nach Schätzungen rund 20.000 Menschen in Deutschland jährlich sterben! Laut SZ rät das Rober-Koch-Institut sogar mittlerweile bei der Zubereitung von Geflügelfleisch Einweghandschuhe anzuziehen! Das ist doch krank! Auch über die Gülle und die Abluft der Tierfabriken gelangen die Bakterien auf die umliegenden Felder und somit auch auf das dort angebaute Gemüse.
Wer sich weiter informieren will: Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat einen ganz informativen Leitfaden gegen Massentierhaltung herausgebracht.
Volksentscheid unterstützen
Nun gibt es wie gesagt das Bemühen um einen Volksentscheid, der den Bauboom von Massentieranlagen in Brandenburg stoppen soll. Dabei haben sich die Initiatoren ordentlich was vorgenommen, weil in Brandenburg das Erreichen eines Volksentscheid ziemlich schwierig sein soll: Hier kann man die 80.000 Unterschriften, die dazu notwendig sind, nicht einfach in Listen sammeln – die Unterstützer müssen ihre Unterschrift entweder direkt beim Amt leisten oder per Briefwahl einschicken…
Wer also in Brandenburg wohnt oder dort Bekannte und Verwandte hat, sollte diese Nachricht teilen und auch darauf hinweisen, dass man sich die Unterlagen für die Briefwahl einfach auf der Website https://www.volksbegehren-massentierhaltung.de/ herunterladen kann.
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Bildquelle: Das Foto oben zeigt Bürger, die vor dem sogenannten Schweinehochhaus gegen diese besonders perfide Form der Tierfabrik demonstrieren: Auf sechs Etagen sollen hier rund 500 Hybrid-Sauen gehalten werden. Das Foto ist von Daniel Stark (via Flickr).
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