Der Countdown läuft – nicht nur, was die Tage bis Weihnachten angeht, sondern auch, was die Rettung unserer Erde betrifft. Gehört ja auch irgendwie zusammen. Und weil immer mehr Unternehmen in den letzten Jahren richtigerweise davon abkommen, oppulente Kundengeschenke durch die Gegend zu schicken, vielmehr bei Karten bleiben und das Geld einem guten Zweck zukommen lassen, hier ein kleiner Hinweis auf eine Website: www.der-karren-im-dreck.de

Schauspieler Heinz Hoenig  spielt in dem kleinen Video den Weihnachtsmann, der Jahr um Jahr wieder kommt, um uns Menschen mit Geschenken zu beglücken – und was machen wir? Der Nordpol taut bekanntermaßen. Die Folge: Der Schlitten des Weihnachtsmanns bleibt stecken. Für jeden, der ihn anruft und ihm einen Hinweis darauf auf dem AB hinterlässt, wie er mit dieser Sache fertig werden kann, spendet die Agentur Scholz & Volkmer einen Euro an den BUND. Okay, natürlich eine Werbemaßnahme, aber doch mal eine gute Idee. Wer von euch ein Unternehmen hat, für den könnte das doch ganz inspirierend sein…

Wer pusht die Klimaverhandlungen in Kopenhagen?

Jedenfalls könnte es sein, dass Wirtschaft und Bevölkerung noch zum Umweltschutz-Puscher Nummer eins werden. Die Klimaverhandlungen in Kopenhagen halten die meisten NGOs jedenfalls für ernüchternd. „Diejenigen Menschen, die am stärksten unter dem Klimawandel leiden, haben keine Stimme hier in Kopenhagen“, sagt etwa Andreas Zahner, Klimaexperte von CARE. „Ihre Bedürfnisse werden beim Klimaabkommen ignoriert. Die relevanten Stellen sind im Verhandlungstext einfach gestrichen worden.“

Zahner, der derzeit in Kopenhagen die Verhandlungen beobachtet mahnt, dass es bis heute es keine ausreichenden finanziellen Zusagen für die Anpassung der ärmsten Menschen an den Klimawandel gegeben habe. Auch werde im Verhandlungstext nicht erwähnt, wie die Anpassungsmaßnahmen die Menschen erreichen, die sie am dringendsten benötigen. „Immer mehr Entwicklungsländer drohen damit, die Verhandlungen zu verlassen. Denn sie haben einfach keine Lust mehr, ihre Interessen ständig ignoriert zu sehen“, so Zahner weiter.

Die Ärmsten der Armen fallen unter den Tisch

Zwar gingen die Verhandlungen nun weiter, aber die Angst, dass die Ärmsten der Armen einfach unter den Verhandlungstisch fallen, steige. „Es liegt in unser aller Verantwortung, den Menschen eine Stimme zu geben“, fordert Zahner. „Sie tragen die geringste Schuld am Klimawandel und sind nun am stärksten davon betroffen. Ihre Bedürfnisse, sich an den Klimawandel anzupassen, müssen im Verhandlungstext verankert werden.“

Vielleicht ist diese kritische Haltung denn auch der Grund, warum NGOs heute kurzerhand ausgeschlossen wurden: Der Kopenhagen-Delegation des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und seiner Dachorganisation Friends of the Earth International (FOEI), wurde am Mittwoch der Zugang zum Bella Center komplett verwehrt. Betroffen waren auch andere internationale Umweltorganisationen. Zur Begründung mussten „allgemeine Sicherheitsvorkehrungen“ herhalten. Die deutsche Delegation des BUND antwortete darauf mit einem Sit-in in der Eingangshalle.

Verhandlungstaktik hinter verschlossenen Türen

Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger befürchtet, dass der Ausschluss von nichtstaatlichen Organisationen zur einer „Verhandlungstaktik hinter verschlossenen Türen“ führen soll. Weil damit die Beobachterrolle der NGOs wegfalle, gefährde dies in der entscheidenden Verhandlungswoche wirksame Beschlüsse für den Klimaschutz.

Es sei essentiell, dass die Industriestaaten inklusive der USA sowohl bei ihren bisherigen CO2-Minderungszielen als auch bei den Finanzzusagen für die Entwicklungsländer noch deutlich zulegten. Bisher addierten sich die CO2-Minderungen der Industrieländer bis 2020 auf knapp 20 Prozent im Vergleich zu 1990. Dies sei weit entfernt von dem, was der UN-Klimarat als notwendig erachte.

Infos: www.care.de