Ein Asse II im Ärmel?

Wer ebenfalls von dem Bericht gestern schockiert war, der halb verrostete, durch einander gefallene Fässer mit radioaktivem Abfall in einem Salzbergwerk in Wolfenbüttel zeigte, der soll sich nun noch mehr wundern: Denn recherchiert man kurz im Internet, so findet man schnell heraus, dass die Ökologisch-Demokratische Partei schon am 11. September 06 auf diesen Umstand hinwies (hier der Link).

Der Bundestag nahm dann Ende Oktober 06 anscheinend aufgrund einer Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ebenfalls Stellung: Alles sei halb so schlimm, man werde das Ganze mit einer „Verfüllung der Porenräume“ sicher machen (an den Kosten von geschätzten rund 70 Millionen Euro werde man ausschließlich die Steuerzahler, aber keinesfalls die Atomindustrie beteiligen).

Gestern nun kommt tagesschau.de mit der „brandneuen“ Meldung heraus, dass dort alles doch nicht ganz so mit rechten Dingen vor sich ging. Unser Umweltminister Gabriel zeigt sich angesichts dieser „kürzlich bekannt gewordenen“ Informationen sehr erstaunt und fordert umfassende Aufklärung. Der dort eingelagerte Abfall sei nicht schwach- bis mittelstark radioaktiv, sondern überschreite teilweise bis zu achtmal die zulässigen Grenzwerte – ich frag mich nur: hätte man das nicht schon 2006 heraus finden können? Und wieso wird das ausgerechnet jetzt lanciert?

In diesem Zusammenhang will ich dann gleich auch noch auf eine Website der Antiatom Szene aufmerksam machen und auf eine Aktion der Aktiven: Mit einer Email an den EU-Energie-Kommissar Piebalgs kann man sich gegen den geplanten Ausbau des slowakischen Atomkraftwerks Mochovce (Blöcke 3 und 4) aussprechen, der technisch gesehen laut Antiatom Szene auf dem Stand der 1970er Jahre und derzeit wohl eines der umstrittensten AKW-Projekte sein soll. Daneben bietet die Seite aber auch viele Infos zum Thema AKW und Co.