2008 erregte die Debatte um massenhafte Tötungen von Straßenhunden in Bulgarien die Gemüter. Mittlerweile ist dies verboten – denn nur ein Kastrationsprogramm kann den Menschen und Tieren langfristig helfen. Doch dafür fehlen meist die Mittel. Ein Projekt kämpft nun für eine Lösung.

Give me Four

>>Give me Four<< heißt die Initiative der Tierschutzorganisation Vier Pfoten (www.vier-pfoten.de), die Gelder einwerben will, um eine Tierklinik in Bulgariens Hauptstadt Sophia errichten zu können. Das Gebäude ist bereits frei gegeben, 20.000 der 25.000 für die Ausstattung notwendigen Euros sind bereits eingesammelt – fehlt also nur noch ein Quentchen und der Betrieb kann losgehen: Unter sicherspenden.at kann man seinen Teil zum Rest beitragen.

Give Me Four – Aktion von Vier Pfoten

Braune Hundeaugen können so dankbar schauen…

>>Es ist geplan, dass in der Tierklinik jährlich rund 2.000 Katzen und Hunde behandelt werden<<, erklärt Vier Pfoten Gründer Heli Dungler. Ein zehnköpfiges Team soll sich um das Einfangen und die Behandlung der Tiere kümmern – darunter fünf Tierärzte, drei Dog-Catcher und zwei weitere Mitarbeiter für die Pflege und Versorgung der Tiere.

Abklatschen und Tiere schützen

Doch weitere Mittel sind notwendig. Also ist die vor 25 Jahren in Wien gegründete Tierschutzorganisation Vier Pfoten kreativ geworden: Auf der Facebook-Seite zur Aktion >>Give me Four!<< kann man virtuell abklatschen – dann spenden die Partner der Organisation jeweils einen Euro. Das bedeutet: Fan werden, auf „Abklatschen“ klicken und möglichst weitere Freunde einladen, Fan zu werden.

Give Me Four – Aktion von Vier Pfoten

Eine Mitarbeiterin einer Tierklinik in Bulgarien bei den Vorbereitungen.

Das klingt zum einen natürlich nach ziemlich günstigen Facebook-Fans (wenn man sich hinterher nicht wieder ent-fant) und es wirft schon die Frage auf, wozu der ganze Firlefanz sein muss – >>nur<< um einen Euro aus der Tasche irgendwelcher Partner locker zu machen. Doch, naja, es dient ja dem guten Zweck – stimmt es denn wirklich, dass die Menschen anders nicht bereit sind, sich für das Wohl der Tiere einzusetzen, frage ich mich?

Über Vier Pfoten

Nein, das zeigt die Geschichte der Organisation Vier Pfoten: Bereits 1988 in Wien gegründet, kümmert sie sich nun mehr schon seit Jahrzehnten um den Schutz von Tieren. Zunächst gab es vor allem Protest – und zwar gegen Pelzfarmen, Tierversuche, Legebatterien und Zirkustiere. Später – ab den 1990er Jahren – kam dann auch der ein für etwas hinzu: Und zwar für die Pflege und Versorgung so genannter Streuner. Im Jahr 1994 gründete Heli Dungler das erste Streuner-Projekt in der rumänischen Hauptstadt Bukarest, wo das Leiden der Straßenhunde besonders groß war, wie er sich heute erinnert.

Mittlerweile hat Vier Pfoten neben dem Standort in Österreich und Bulgarien auch Niederlassungen in Deutschland, Belgien, Großbritannien, den Niederlanden, Rumänien, der Schweiz, Südafrika, Ungarn und den USA. Etwa 220 Mitarbeiter sind für Vier Pfoten tätig. Unterstützt werden sie – je nach Aktion und Standort – von etwa 100 Ehrenamtlichen.

Erfolge und noch mehr Arbeit

Sicher, Vier Pfoten hat schon Erfolge gefeiert – und zeigt damit, dass das Engagement für den Tierschutz keineswegs sinnlos ist, auch wenn man sich meist mit ganz kleinen Schritten nur vorwärts bewegt: 2005 trat nach jahrelanger Lobby-Arbeit der Tierschutzorganisation in Österreich endlich das Bundestierschutzgesetz in Kraft, das ein Verbot von Pelztierhaltung und Wildtieren im Zirkus verbietet.

2007 beschlossen die österreichischen Politiker den Verbot der Käfighaltung von Hühnern, das 2012 zum Einsatz kommen sollte. All das wäre wohl nicht geschehen, wenn nicht Menschen wie Heli Dungler und seine Mitarbeiter unermüdlich und unerschütterlich für den Schutz derjenigen eintreten würden, die sich in der Regel nur unzulänglich selbst verteidigen können: Den Tieren.