Weltweit nimmt die Qualität unserer Erdböden ab. Fruchtbare Erde wird knapper, warnen Bodenforscher. Wir haben hier 7 Ideen, wie du Humus erzeugen kannst – ganz leicht in deiner Wohnung, auf deinem Balkon oder in deinem Garten.

Wie der Humus entstand

400 Millionen Jahre hat es gebraucht, bis das entstanden ist, was wir gemeinhin „Boden“ nennen. In dieser Zeit haben Wind, Wetter und Wasser das Grundgestein zu kleinen Partikeln zerrieben. Pflanzen, Tiere, Pilze, Insekten und Mikroorganismen haben über Jahrtausende dafür gesorgt, dass aus dem Sand oder Lehm eine fruchtbare Bodenschicht entstanden ist, die entweder sandig, schluffig oder lehmig ist, sauer oder basisch, fruchtbar oder unfruchtbar.

Wie alt die Erde unter deinen Füßen ist, hängt davon ab, wo du gerade stehst. Hier in Mitteleuropa gab es beispielsweise immer wieder Eiszeiten. Gletscher sind entstanden, haben den Boden umgepflügt und unter Geröll begraben. Vor rund 10.000 Jahren ist so ein relativ junger und vergleichsweise fruchtbarer Boden entstanden. Die rotbraune Erde von Afrika ist dagegen zum Beispiel schon mehrere Millionen Jahre alt und verhältnismäßig nährstoffarm.

Wir sind sind bis vor wenigen Jahren erstaunlich achtlos über den Erdboden gelaufen – ohne genau darüber nachzudenken, was wir da im wahrsten Sinne des Wortes mit unseren Füßen treten. Und wie sieht das bei dir aus? Wusstest du, dass in einem Eßlöffel gesundem Erdboden mehr Bodenlebewesen stecken, als jemals Menschen auf dieser Erde gelebt haben? Das hat uns jedenfalls die Bodenforscherin Edith Hammer erzählt, die wir für unser Buch „Gärtnern für eine bessere Welt“ befragt haben.

Gute Erde, gutes Klima

Außerdem ist ein gesunder Erdboden furchtbar gut für das Klima. Das hat uns der Terra-Preta-Forscher Haiko Pieplow erklärt, als wir ihn ebenfalls für unser Buch befragt haben. Denn gesunder Erdboden speichert Kohlenstoff. Und so kann dieser nicht mehr mit Sauerstoff zusammen das CO2 in der Luft bilden, das zur Erwärmung unserer Erdatmosphäre beiträgt. Die Schwarzerde „Terra Preta“, die Pieplow erforscht und erzeugt, ist dabei besonders hilfreich. Sie enthält Pflanzenkohleteilchen. Und die haben eine ganz raue, man sagt poröse, Oberfläche, die dadurch sehr, sehr groß ist und mehr Nährstoffe (auch Kohlenstoff) an sich binden kann, als normale Erdklumpen.

Und jeder Quadratmeter guter, fruchtbarer Humus zählt, merken wir, als wir das Buch von Pieplow über Terra Preta lesen. Zusammen mit der Journalistin Ute Scheub hat er dort vorgerechnet, was es dem Klima bringt, guten Erdboden zu erzeugen (abgesehen von einer guten Ernte): Mit guter Terra Preta kann man auf 100 Quadratmetern etwa 8 Tonnen CO2 speichern, wenn man dort den Humusgehalt von 2 auf 10 Prozent steigert. Würde das jede*r Gärtner*in machen, wäre schon etwas gewonnen. Würden das alle Landwirt*innen machen, wären wir einen Riesenschritt weiter.

7 Tipps, wie du Humus erzeugen kannst

Aber zurück zu uns! Was du genau tun kannst, um fruchtbaren Erdboden und Humus zu erzeugen, dafür geben wir dir hier 7 Tipps:

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1. Wurmkiste zulegen

Eine Wurmkiste ist ein kleiner Komposthaufen in deiner Wohnung, auf deinem Balkon oder in deinem Keller. Den Kompost, den du hier aus deinen Küchenabfällen erzeugst, kannst du für Töpfe und Beete verwenden oder einem Startgarten spenden. Eine Anleitung zum einfachen Selbstbauen einer Wurmkiste findest du hier: https://jetztrettenwirdiewelt.de/aktionen/wurmkiste-bauen/

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2. Bokashi-Eimer

Eine Alternative zur Wurmkiste ist ein Bokashi-Eimer. Darin kompostierst du deine Küchenabfälle nicht, sondern fermentierst sie. Das bedeutet, dass die Reste unter Auschluss von Sauerstoff vergoren werden. Der Vorteil ist, dass dies schädliche Keime und Bakterien verhindert. Bokashi-Eimer kannst du kaufen oder selbst machen. Wie du sie nutzt, erfährst du zum Beispiel hier:

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3. Terra Preta erzeugen

Noch einen Schritt weiter geht, wer Terra Preta (Schwarzerde) erzeugt. Sie ist besonders nährstoff- und kohlenstoffreich, weil sie Pflanzenkohle enthält. Diese Kohle hat eine sehr große Oberfläche und kann deshalb sehr viele Nährstoffe an sich binden, die sonst vom Regen in tiefere Erdschichten gespült werden, wo Pflanzen sie nicht mehr erreichen können. Deshalb ist sie ideal für Beete – und fürs Klima! Wie du Terra Preta selbst machen kannst, erfährst du hier: https://jetztrettenwirdiewelt.de/aktionen/terra-preta/

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4. Komposthaufen bauen

Der Klassiker, um fruchtbare Erde zu erzeugen, ist natürlich der Komposthaufen oder die Kompostmiete. Dafür brauchst du allerdings genug Platz in deinem Garten. Wie du einen Komposthaufen anlegst und pflegst, erfährst du zum Beispiel hier:

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5. Beete mulchen

Die Erde in Blumenrabatten und Beete sollte zwischen den gewünschten Pflanzen nicht kahl und nackt daliegen. Das trocknet sie aus und macht den Bodelebewesen das Leben schwer. Besser ist es, Beete zu mulchen – also Rasenschnitt, Stroh, kleingerissenen Pappkarton oder Rindenmulch so zu verteilen, dass alles gut bedeckt ist. Das verhindert auch, das unerwünschte Wildkräuter überhand nehmen. Tipps zum Mulchen findest du zum Beispiel hier:

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6. Pflanzenjauchen und -Tees

Um deine Pflanzen kräftig und deinen Boden gesund zu halten, sind Pflanzentees und -jauchen ideal. Hier kannst du die Heilkraft verschiedener wildkräuter auch für deinen Garten nutzen! Du kannst auch aus Kompost einen Komposttee machen. Wie das geht, erfährst du hier: https://jetztrettenwirdiewelt.de/aktionen/pflanzenjauchen-tees/

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7. Boden pflegen

Generell solltest du darauf achten, dass du den Boden in deinem Garten so wenig wie möglich versiegelst. Statt einer Terrasse mit Pflastersteinen könntest du auch Kies streuen. Außerdem solltest du so weit wie irgend möglich auf das Umgraben verzichten. Dadurch zerstörst du nämlich jedes Mal das Zuhause von Milliarden von Bodelebewesen! Hingegen solltest du den Boden regelmäßig lockern und lüften. Du kannst mit bestimmten Pflanzen deinem Boden auch eine sogenannte Gründüngung verpassen. Diese Pflanzen erntest du nicht, du lässt sie einfach als Mulch auf dem Boden liegen.

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Die Tipps kannst du dir auch als PDF herunterladen und ausdrucken:

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