Keine Kohle und Gegenstrom

Hafengeburtstag selber machen – Vattenfall Tschüss sagen. Unter diesem Motto soll dieses Jahr der Hamburger Hafengeburtstag stehen. Die Initiative Gegenstrom 13 will den Kampf gegen das Kohlekraftwerk Moorburg nun zu Wasser fortsetzen.

Was bisher geschah…

Der Widerstand gegen das Kohlekraftwerk Moorburg, das Anfang 2014 in Hamburg seinen Betrieb aufnehmen soll, ist lang und zäh. Es gab Niederlagen – zum Beispiel als die GAL ihr zentrales Wahlversprechen brach und Moorburg abnickte. Und es gab Siege – zum Beispiel als die geplante (und in ihrem Ausmaß lange geheim gehaltene) Trasse abgeblasen wurde.

Dass das Kraftwerk aus heutiger Sicht für die Hamburger überhaupt keinen Sinn macht, räumt laut Gegenstrom 13 sogar der Betreiber Vattenfall ein: Mit dem massiven Ausbau der Windenergie ließe sich die Stadt locker mit Energie versorgen. Doch für Vattenfall sieht die Lage anders aus: Selbst wenn der Strom in Hamburg nicht gebraucht wird, exportiert das Unternehmen sie eben nach Holland (berichtet Gegenstrom 13) Hauptsache, die bisher getätigten Investitionen sind nicht umsonst.

Warum Moorburg sinnlos ist

Dabei gibt es gute Gründe gegen Moorburg zu sein. Zum einen, weil die Umwelt hier extrem durch den Betrieb belastet würde: Das Kraftwerk würde jährlich mehr CO2 ausstoßen als der gesamte Straßenverkehr, der Ausstoß von Feinstaub die Anwohner der umliegenden Stadtteile erheblich belasten. Und die Kühlung – so wie sie ursprünglich geplant, aber Anfang des Jahres gerichtlich untersagt wurde – hätte das ohnehin belastete Ökosystem der Elbe erheblich unter Druck gesetzt.

Zum anderen soll Moorburg wahrscheinlich mit Kohle aus Kolumbien betrieben werden (offiziell äußern sich Vattenfall-Vertreter laut Gegenstrom nicht, aber es gibt handfeste Belege dafür). Das Problem daran ist nicht nur der wahnsinnige, lange Transport, der die CO2-Bilanz des Kraftwerks noch einmal steigern dürfte. Das Problem ist vor allem auch, dass die Kohle in Kolumbien nur deshalb so billig gewonnen werden kann, weil dafür Menschenrechte und Umweltschutz mit Füßen getreten werden. Der Weltspiegel hat dazu eine kurze, aber informative Doku ausgestrahlt.

Mitmachen lohnt sich

Gründe, sich weiterhin gegen Moorburg und für eine umweltfreundliche Energiegewinnung zu engagieren gibt es: Die Verhinderung der Trasse hat gezeigt, dass man damit Erfolg haben kann. Und die Probleme, die Moorburg hervorruft stehen – aus Sicht der Menschen – in keinem Verhältnis zum Gewinn.

Falls ihr also Schiffer kennt, berichtet ihnen von der Aktion. Die Hafenblockade ist offiziell als politische Demonstration angemeldet und genehmigt worden – somit also vollkommen legal. Weitere, auch begleitende Aktionen sind bereits angedacht und in Arbeit. Wer sich engagieren möchte, sollte einfach Kontakt über die Website aufnehmen und zu einem der Treffen gehen: Das Bündnis trifft sich jeden 3. Donnerstag im Monat um 19 Uhr im Centro Sociale – Sternstraße 2. Wer dazu keine Zeit hat, kann sich den Newsletter abonnieren und zumindest bei Demos mitmachen.

Website den Bündnisses: www.gegenstrom13.de