Ist unser Planet noch zu retten? Oder sollten wir lieber fragen: Sind wir noch zu retten? Die meisten Menschen machen sich darüber wohl gar keine Gedanken. So auch die sechs Schüler in diesem lesenswerten Buch „Es ist Dein Planet“.

Doch dann steht für die Projektwoche „Wir tun was für die Umwelt!“ auf dem Programm – und nun müssten die Schüler Anton, Lina, Jan, Emma, Paul und Marie sich mit Fragen rund um ihre Zukunft befassen. Und so treffen die unterschiedlichsten Haltungen und Sichtweisen aufeinander, die genauso gut einen Querschnitt durch die gängigen Einstellungen und Sichtweisen von Erwachsenen sein könnten.

Der Irrsinn

In den ersten sechs Kapiteln geht es zunächst um den „ganz normalen Irrsinn“ – oder anders gesagt: Es geht um das, was wir so tun und was mit ein bisschen Abstand betrachtet aber schon ziemlich verrückt klingt: Wir wissen, dass unser Heimatplanet in Gefahr ist und das wir keinen zweiten zu Wahl haben – und dennoch beuten wir die Erde aus, als gäbe es kein Morgen.

Ob Klimawandel, Versauerung der Meere, Abbau der Ozonschicht, Süßwasserverbrauch, chemische Verschmutzung, Verlust biodiverser Vielfalt, und, und, und – wir reizen frohen Mutes sämtliche Grenzen des Ökosystems Erde aus, ohne an unsere Kinder zu denken. Ausreden – etwa „da kann man eh nichts machen“ oder „die Anderen haben es vermasselt, die sollen auch was tun“ – greifen die Kids auf und diskutieren sie aus.

So schaffen es die Autoren geschickt einen philosophisch, moralischen Dialog zu gestalten, der die verschiedenen Sichtweisen und Perspektiven aufgreift, Argumente gegeneinander abwägt und Ausreden entlarvt. Besonders schön auch die ganzen witzigen und liebevollen Illustrationen!

Buchtipp: Es ist Dein Planet. Ideen gegen den Irrsinn

Wovon träumst Du? Die sechs Schüler antworten… Und Du?

Die Ideen

Im zweiten Teil des Buches geht es dann um Lösungsstrategien. Damit sind keine Lösungen für Probleme wie dem Klimawandel, dem Artensterben oder der Vergiftung von Böden, Wasser und Luft gemeint. Nein, es geht um das Problem, dass wir uns selbst, unsere Sicht auf die Dinge und unsere Gewohnheiten, unsere Lebensweise ändern müssen. Wir wissen das ja eigentlich schon längst – nur: Wie machen wir das?

Und auch hier werden die sechs SchülerInnen aktiv: Jeder von ihnen entwickelt eine Idee. Da geht es dann um einen Tag der Außerirdischen (gut, um Abstand zu bekommen und den Blick von außen zu wagen), um den Zukunftsunterricht (ideal, um die Maßstäbe zu verändern und den Blick zu weiten) oder die eigene Stimme (eine tolle Idee, um mit sich selbst in einen kritischen Dialog zu gehen).

Mein Fazit

Das Buch gefällt mir so gut, weil es die Sache grundlegend, philosophisch angeht. Es geht nicht (nur) um das Kleinklein, wie „Wasser sparen“, „Müll trennen“ oder vielleicht ausgefallenere Strategien zum Umweltschutz. Nein, es geht darum, warum wir uns wieder besseren Wissens nicht um den Schutz unserer Erde kümmern.

Und alles verpackt in eine kleine Geschichte. Ich kann nicht beurteilen, ob Kinder und Teenager das gerne lesen würden. Das Ganze kommt natürlich schon ein bisschen bemüht und moralisierend rüber – das geht ja eben auch nicht anders bei dem Thema und der Machart. Ich kann mir aber vorstellen, dass es ein Buch ist, dass Eltern gut mit ihren Kindern und Lehrer gut mit ihren Schülern durchlesen könnten.

Zum Mitmachen: Website zum Buch

Gut gefallen hat mir auch, dass es zu dem Buch eine Website (www.ideengegendenirrsinn.de) gibt. Hier findet man aktuelle Blogposts, man kann eigene „Ideen gegen den Irrsinn“ über ein Formular hinterlassen (die besten veröffentlicht die Redaktion) oder die „Spickzettel“ der sechs Schüler durchlesen – Beiträge zu unterschiedlichen Themen wie „Tiere“ oder „Geo-Engineering“.

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Bibliografische Angaben

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Es ist Dein Planet. Ideen gegen den Irrsinn
AutorInnen: Sascha Mamczak und Martina Vogel
Verlag: Heyne fliegt
ISBN: 978-3-453-26999-6
Preis: 9,99 Euro

www.ideengegendenirrsinn.de
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