Hasstiraden im Internet spiegeln keineswegs die Meinung einer Mehrheit wider. Dennoch werden sie mehr. Es ist eine organisierte Minderheit, die pöbelnd andere einschüchtern will. Eine Doku – und natürlich unser Tipp für Gegenmaßnahmen: #Lovestorm!

Gerade habe ich von dem Enthüllungsjournalisten Jürgen Roth das Buch „Schmutzige Demokratie – ausgehöhlt, ausgenutzt, ausgelöscht?“ gelesen. Darin beschreibt er Land für Land, wie gefährliche Mischungen aus rechten Populisten, Rassisten, Mafiosis, neoliberalen Superreichen und Medienbossen die Demokratie systematisch unterwandern und Stück für Stück aushöhlen. Da fällt mir die folgende Doku auf Youtube in die Hände:

Lösch dich!

Ein Team aus investigativen Journalisten, Hackern und Aktivisten forscht ein Jahr lang in einer alten Lagerhalle nach den Hatern im Netz und findet eine gruselige Mischung aus rechter Hetze, Trolltum und Hassreden. Unter dem Motto „Lösch dich!“ verbal-randalieren hier Leute in Foren, Kommentarspalten und News-Streams – immer mit dem Ziel, Andersdenkende so fertig zu machen, dass sie ihre Profile und Websites löschen.

Über eine geheime Plattform sollen sich diese Leute verabreden und ganz bestimmte Ziele gemeinsam attackieren. Dazu legen sie sich bis zu 190 Fake-Profile an, verbreiten Fake-Fakten und unflätige Beschimpfungen, bis eine normale Kommunikation nicht mehr möglich ist. Ihr Wunsch: Es soll von außen so aussehen, als wären sie ganz viele – ja, die Mehrheit, die dieser Meinung wäre.

Die Taktiken sollen sie sich laut Film vom amerikanischen WAhlkampf angeguckt haben. Inwieweit ein so organisierter Hate-Storm also unsere Demokratie „aushöhlt, ausnutzt und auslöscht“ lässt sich also nur vermuten. Aber sieh es dir selbst an: Einfach bei Youtube unter „Lösch Dich!“ suchen. Aber sieh selbst:

YouTube

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Lovestorm gegen Hass im Netz

Nur einen Tag später bekomme ich in einer Email den Tipp, sich bei der Plattform love-storm.de anmelden. Dort findest du folgende Funktionen:

  • Es gibt eine Lern-und Trainingsplattform, auf der du in Online-Trainings lernen kannst, wie du am besten mit Hass im Netz umgehst. Es heißt: „Bei LOVE-Storm erarbeitest du dir deshalb zunächst gemeinsam mit anderen im einstündigen Einstiegs-Training die Grundlagen der Gegenrede.“
  • Dann gibt es ein Melde- und Alarmsystem, über das Angegriffene und Beobachter*innen von Angriffen Hassvorfälle direkt melden können, um einen Alarm auszulösen und Unterstützung anzufordern. „Wenn du Hass begegnest, melde es und fordere Unterstützung an!“, schreiben die Macher von Love-Storm.
  • Und schließlich handel es sich um eine Aktionsplattform, auf du gemeinsam mit anderen gegen Hass und Cyber-Mobbing eintreten und diese bestenfalls stoppen kannst. „Austausch und gegenseitige Unterstützung findest du dabei auch im Forum und in den Gruppen“, so die Erklärung.

Das Ziel von Love-STorm ist es, Angegriffenen zu Seite zu stehen und ihnen den Rücken zu stärken. Immer mehr passive Beobachter*innen dazu zu ermutigen, sich ebenfalls sinnvoll und hilfreich gegen Hass im Netz einzubringen. Und den Hatern gewaltfrei Grenzen zu zeigen.

Also: Wenn dich das überzeugt, dann mach mit. Mehr Infos findest du unter: https://love-storm.de/ueber-love-storm/ und im folgenden Film:

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