Über 26.000 Menschen haben in den letzten sechs Tagen einen Appell an Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner unterzeichnet, mit dem sie ein Verbot des Gen-Mais MON810 fordern, der bereits im kommenden Monat, im April 09, in Deutschland ausgesät werden soll.
Denn was in Österreich und Ungarn möglich ist, sollte auch in Deutschland machbar sein:
Die Freude ist nach wie vor groß über die Abstimmung am letzten Montag im EU-Umweltministerrat, die die MON 810-Anbau-Verbote in Ungarn und Österreich bestätigten. Dass überhaupt darüber abgestimmt wurde, nachdem das Prozedere bereits 2006 und 2007 von der Kommission angestoßen wurde (mit gleichem Ergebnis), ist bemerkenswert. Die Kommission argumentiert mit dem Druck der WTO, die die Wettbewerbsfähigkeit von Gentechnik-Pflanzen bedroht sieht. Grüne Europaabgeordnete kritisieren jedoch das gentechnikfreundliches Handeln und drohen mit einem Misstrauensantrag gegen die EU-Kommission, berichtet die Organisation „keine Gentechnik.
Nachdem also Österreich und Ungarn seit dem 2. März Gen-Mais in ihrem Land verbieten können, soll jetzt auch in Deutschland der Weg für ein Anbauverbot frei sein. Ministerin Aigner hat bereits angekündigt, ein solches Verbot zu prüfen.
Die Ausrede, Brüssel würde ein Anbauverbot von Gen-Mais sofort kassieren, zieht nicht mehr. Wenn Ilse Aigner Österreich und Ungarn ein Verbot von Gen-Mais auf Grund der hohen Risiken für Mensch und Natur gestattet, muss sie den Mais auch bei uns von den Feldern verbannen, meint Stefanie Hundsdorfer, Gentechnik-Campaignerin beim Online-Netzwerk Campact.
Die Zeit drängt: Ab Mitte April wird ausgesät
Spätestens dann muss ein Verbot in trockenen Tüchern sein. Die hohe Beteiligung an der Online-Aktion demonstriere, dass die Menschen entschiedene Schritte gegen Gentechnik erwarten. „Sie wollen nicht, dass Gen-Mais verfüttert wird und damit als Käse, Milch, Eier und Fleisch auf ihrem Teller landet“, so Hundsdorfer weiter. „Im Superwahljahr 2009 muss die Ministerin wissen: Wer Gen-Mais sät, wird enttäuschte Wähler ernten“!
Übrigens – nach diesem Etappensieg geht es weiter: In den nächsten Wochen wird über das Verbot in Griechenland und Frankreich abgestimmt und über die Zulassung zwei neuer Gentech-Maissorten. Deshalb sollte man sich an der Online-Aktion kann man sich beteiligen. Getragen wird sie von dem Online-Netzwerk Campact und einem breitem Bündnis aus über 20 Bio-, Umwelt- und Imkerorganisationen: www.genmais-stoppen.de
Weitere Infos auch unter: www.keine-gentechnik.de
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