Ja, es wurde den konservativen Salzburger Festspielen dann vielleicht doch ein bisschen zu mulmig in der Magengegend. Wer weiß denn schon, was ein „Querulant“ wie Jean Ziegler – dessen Satz „Hundertod ist immer Mord“ wohl sein berühmtestes Zitat ist – so alles ausgesprochen hätte? Nein, da will man sich doch lieber gedankenlos unterhalten lassen.
Alle die es aber schon interessiert, was Ziegler zu sagen gehabt hätte, können dies nun bei der Süddeutschen Zeitung nachlesen (http://bit.ly/qVu72j) oder bei Youtube anschauen. Ja, und in der Tat – wohl auch gerade im Angesicht der Hungersnot in Ostafrika, die für Fachleute keineswegs überraschend kam und mithin vermeidbar gewesen wäre – sagt Jean Ziegler es noch einmal in aller Eindrücklichkeit: “ Es gibt keinen objektiven Mangel, also keine Fatalität für das tägliche Massaker des Hungers, das in eisiger Normalität vor sich geht. Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet“.
Zeitgleich leiden in Ostafrika 12 Millionen Menschen unter der anhaltenden Dürre. 3,7 Millionen davon sind vom akuten Hungertod bedroht. Das Kinderhilfswerk UNICEF spricht von bereits 2,3 Millionen unterernährten Kindern in Somalia, Kenia, Uganda, Äthiopien und Dschibuti. „Es gibt kein akuteres, dringlicheres, eiligeres Problem für die Weltgemeinschaft“ wird Barbara Stockinger, Chefin der Hilfsorganisation Oxfam von Zeit online zitiert.
Unsere Regierung ist bereits hart kritisiert worden, weil sie nur Kleckerbeträge als Hilfsmittel zur Verfügung stellt. Niebel und Westerwelle stockten laut theintelligence.de um weitere 5 Millionen auf. „Großzügig regnete es nochmals 15 Millionen Euro, der internationale Druck und die öffentliche Meinung spielten dabei wohl eine nicht unerhebliche Rolle … dies fiel nicht schwer, waren sie bereits Anfang 2011 als Hilfe für die betroffene Region vorgesehen“, wird dort berichtet.
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