Stopp Staudinger: Energiewende in Hessen

Wenn man etwas sagen kann, dann dass das Jahr 2008 gezeichnet war von Protesten gegen Kohlekraftwerke und Atomenergie.

Keine Frage: die Bürger wollen die Energiewende – und mit ihr den Klimaschutz. Und so geht es auch im neuen Jahr weiter: vor dem hessischen Landtag demonstrierten heute Aktive der Bürgerinitiative „Stopp Staudinger“, des BUND sowie der bundesweiten Klima-Allianz gemeinsam gegen den von E.ON geplanten Ausbau des Kohlekraftwerks Staudinger. Aus einem als Kohlekraftwerk gestalteten Dinosaurier-Modell – dem „Kohlosaurus“ – stiegen hunderte von schwarzen CO2-Ballons auf. Das sollte die Gefahr der Kohleverbrennung für das Klima symbolisieren und auf Hessens miserable Energie- und Klimapolitik aufmerksam machen (Bilder stehen uns leider nicht zur Verfügung).

„Über sechs Millionen Tonnen zusätzliches CO2 pro Jahr durch den Ausbau des Kohlekraftwerkes Staudinger würden einen jährlichen weltweiten Umweltschaden hervorrufen in Höhe von mindestens 500 Mio. Euro. CDU und FDP täuschen die Wähler, wenn sie in ihren Wahlprogrammen zwar Klimaschutz propagieren, andererseits aber den Ausbau des größten CO2-Emittenten Hessens unterstützen. Den Wählern sollte klar sein: Es gibt nicht die Option konsequenter Klimaschutz und gleichzeitiger Ausbau von Staudinger – Klimaschutz ist nur ohne den Ausbau von Kohlekraftwerken möglich“, meint Hermann Maxeiner vom BUND dazu.

Stefan Rostock von Germanwatch kritisiert:

„Der Neubau von Kohlekraft in Hessen zementiert den geringen Anteil der Erneuerbaren Energien am hessischen Strommix. Der Anteil der Erneuerbaren Energien ist in Hessen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt sehr niedrig, Hessen steht an 13. Stelle unter den 16 Bundesländern. Neue konventionelle Kohlekraftwerke wie Staudinger untergraben die wichtigen Klimaschutzziele, die notwendig sind, um einen unbeherrschbaren Klimawandel zu vermeiden.“

Anlass der Demonstration war eine Diskussion der SpitzenkandidatInnen der hessischen Parteien mit der Landespressekonferenz sowie das kürzlich begonnene Raumordnungsverfahren zum geplanten Kohlekraftwerk in Großkrotzenburg. Die Bürgerinitiative „Stopp Staudinger“ ruft nun alle Hessinnen und Hessen dazu auf, sich mit Einwendungen an dem Raumordnungsverfahren zu beteiligen. Bis zum 16. Februar können die BürgerInnen Einwendungen gegen das Raumordnungsverfahren einreichen. Die BI „Stopp Staudinger“ bietet dazu auf ihrer Webseite www.stopp-staudinger.de Informationen und Hilfe an.