Weltkarte für ethischen Konsum

Irgendwie wissen wir alle, dass es nicht gut ist, Klamotten zu kaufen, die in irgendwelchen asiatischen Ländern hergestellt wurden. Aber wie geht es besser? Hier kommt die Weltkarte für ethischen Konsum.

Es sind ja nicht nur die Klamotten. Wir haben auch von Selbstmordserien in diesen oder jenen Zulieferfirmen gehört, die in irgendwelchen Freihandelszonen ansässig sind. Aber wie ist das genau – und was können wir nun eigentlich noch kaufen und was nicht, wenn selbst teure Markenartikel bei solchen Herstellern ihre Produkte einkaufen? Eine interaktive Weltkarte soll mehr Infos liefern…

12,3 Millionen Kinder und Erwachsene arbeiten in 58 Ländern an rund 122 verschiedenen Produktsorten gezwungenermaßen – eine moderne Form der Sklaverei, befindet die Website http://productsofslavery.org. Und zwar eine Sklaverei, von der wir profitieren – jeden Tag. Natürlich ohne, dass wir es wollen. Oder zumindest ohne, dass wir uns das so richtig bewusst machen.

Wie funktioniert die Weltkarte für ethischen Konsum?

Um sich ein genaueres Bild machen und damit auch bessere Entscheidungen treffen zu können, kann man sich nun über diese hübsche interaktive Weltkarte informieren: Klickt man auf ein Land – zum Beispiel die Türkei – erfährt man, dass dort insgesamt 8 Produktsorten mit Hilfe »erzwungener Arbeit« hergestellt werden.

Klickt man auf eines der Produkte erfährt man Näheres – etwa dass in der Türkei 1,6 Millionen Kinder arbeiten müssen. Meist in der Landwirtschaft. Über einen weiteren Link gelangt man zur Quelle der Informationen. Auf einen Blick kann man auch sehen, dass in Indien die meisten Produktsorten mittels erzwungener Arbeit hergestellt werden. Gefolgt von Burma, Bangladesh und Brasilien mit jeweils 14 Produktsorten.

Also: schau rein und macht mit!

Wer also künftig einen kritischeren Blick auf das kleine Etikettchen in den Klamotten wirft, kann sich ungefähr ein Bild davon machen, welche Arbeitsbedingungen er möglichweise damit unterstützt. Übrigens: Greenpeace bietet auch ein PDF-Guide zum kostenlosen Herunterladen an, in dem man sich über die Qualität und den Umfang von Öko- und Fairtrade-Labeln für Textilien informieren kann. Auch sie helfen bei der richtigen Wahl politisch korrekter Klamotten.

ilona

ist freie Jour­na­lis­tin, Publizistin, Projekt­ma­che­rin und Medienaktivistin. Seit über zehn Jahren schreibt sie Bücher, Blogposts, macht Podcasts, gibt Workshops und hält Vorträge. Zudem begleitet und berät sie öko-soziale Organisationen, Gemeinschaften, Künstler:innen, Kreative und Aktivist:innen bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Planung und Kommunikation ihrer Projekte und Bücher.

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Grenzmauern – im Kopf?

30 Jahre nach dem Fall der Mauer in Deutschland leben wir in einem Zeitalter neuer Genzmauern: Überall versuchen Menschen Menschen in Not aufzuhalten. Doch...

Aktion: Menschen verschwinden

Mit einer ungewöhnlichen E-Mailing-Aktion macht sich die Organisation Pro Asyl für die Menschenrechte stark.

Palmöl: Gewalt für unser Frühstückstisch?

Palmöl sorgt in massenhaftem Anbau auf Plantagen für Konflikte. Denn für die Monokulturen müssen nicht selten Regenwald und/oder Kleinbauern weichen. Das zerstört Lebensgrundlagen –...

Es ist möglich: Vorbilder für eine bessere Welt

Kann man die Welt verbessern, wenn man bettelarm, unterdrückt, vergewaltigt und ohne Schulbildung ist? Diese Frage stelle ich mir hier in unserer wohlstandsverwöhnten Welt...