Weltwärts heißt das Programm, in dem das Entwicklungsministerium seit Anfang 2008 junge Leute zwischen 18 und 28 Jahren unterstützt, sodass diese 6 bis 24 Monate in einem Entwicklungsland arbeiten können. Bereits über 2.000 Jugendliche seien laut Ministerium im ersten Jahr der Initiative nach Afrika, Lateinamerika, Osteuropa oder Asien gereist, um sich dort ehrenamtlich in Projekten zu engagieren – eine positive Bilanz also, sodass das Ministerium dafür weiterhin bis zu 70 Millionen Euro jährlich zur Verfügung stellen will. In drei bis vier Jahren, so die Prognosen des Entwicklungsministeriums, solle die Zahl auf 10.000 pro Jahr steigen.

Dabei schickt das Ministerium die Jugendlichen nicht selbst ins Ausland, sondern arbeitet mit Hilfswerken zusammen. 185 Organisationen sind bereits anerkannte Partner des Programms und bieten rund 3.000 Plätze für die Jugendlichen an. Die Freiwilligen erhalten eine bis zu 25.tägige Vor- und Nachbereitung, den Flug bezahlt und ein Taschengeld von 100 Euro im Monat sowie alle nötigen Versicherungen.

Eine gute Idee, wie wir finden. Denn weltwärts schlägt gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Erstens können die Jugendlichen dort helfen, wo Hilfe am nötigsten ist. Beispielsweise in einem afrikanischen Krankenhaus oder einem chilenischen Kindergarten (hier gibt es weitere Erfahrungsberichte). Zweitens können die jungen Leute Erfahrungen sammeln, die sie sicherlich für ihr Leben prägen werden. Denn: „In einer globalisierten Welt, in der weltweite Verantwortung und interkulturelle Zusammenarbeit immer wichtiger werden, hat der Dienst in einem Entwicklungsland einen unschätzbaren Wert“, meint Hans-Peter Baur, Referatsleiter für «weltwärts» im Bundesentwicklungsministerium.

Und drittens, aber nicht zuletzt, profitiert auch unsere Gesellschaft davon. Denn kein unwesentliches Ziel des Programms ist es, dass die Freiwilligen sich auch nach ihrer Rückkehr an Universitäten oder in NGOs weiterhin für die Entwicklungsarbeit engagierten. „Die Idee, dass man in Entwicklungsländern sinnvoll investieren kann, soll breiter verankert werden“, meint Baur dazu. Die weltwärts-Teilnehmer bringen seiner Erfahrung nach nämlich auch wichtige Zukunftsfragen mit zurück. Die ersten Rückkehrer hätten außerdem bereits Hilfsvereine gegründet, die Spenden für die von ihnen unterstützten Projekte sammelten.

Wer sich genauer für das Programm interessiert – sei es nun als Organisation, die ggf. auch Ehrenamtliche ins Ausland vermitteln möchte, oder aber als Jugendlicher mit Interesse für unsere Welt – der kann sich auf der Website von weltwärts informieren: www.weltwaerts.de