Alles ist teilbar: Leila heißt der erste Leihladen Berlins

»Alles ist teilbar« ist das Motto des ersten Leihladens in Berlin namens »Leila«. Eine prima Sache, der wir ausdrücklich eine Nachmach-Empfehlung hinzufügen möchten.

Wie oft brauchst Du eine Herzbratpfanne, ein Raclette-Set oder ein Einkochautomat? Wie oft bist Du schon in den Baumarkt gerannt, weil Du einmal einen Bohrer gebraucht hast oder einen Fliesenschneider – und dann nie wieder? Und wie oft hast Du vor einer Party festgestellt, dass Deine Gläser wohl doch nicht reichen, und hast kurzerhand umweltunfreundliches Plastikgut beschafft? Eben!

Das Prinzip Sharing: Alles ist teilbar

Wir haben, kaufen und besitzen so viele Dinge, die wir gar nicht kaufen und besitzen wollen oder zumindest müssen. Leihen hätte gereicht – und uns viele Staubfänger und anstrengende Flohmarkt- oder Ebay-Aktionen erspart. Besitz belastet. Das dachten sich wohl auch die Initiatoren des Leihladens Leila in Berlin – und sind aktiv geworden (www.leila-berlin.de).

Vor knapp einer Woche haben sie ihren Leihladen eröffnet: Der »All-Sharing-Shop« bietet Leihbares in den Bereichen Werkzeuge, Haushalt, Sport+Spiele, Bücher und Sonstiges. Das Prinzip: Mitmacher bringen die Dinge, die sowieso die meiste Zeit bei ihnen nur herumstehen und geben sie zum Verleihen frei. Im Gegenzug dürfen sie sich aus dem Fundus des Leihladens auch Dinge ausleihen (mit und ohne Pfand).

Welche Gemeingüter lassen sich leihen?

Noch ist das Angebot, das man auf der Website einsehen kann, durchwachsen: Wer um alles in der Welt eine Expresso-Maschine oder ein Sieb ausleihen will, ist mir ein Rätsel. Doch bei der bereits erwähnten Herzpfanne, einem Wok oder einer Heizdecke könnte das schon anders aussehen. Definitiv in Anspruch nehmen würde ich persönlich den ausleihbaren Rasenmäher, den Fliesenschneider, die Gesellschaftsspiele und die Bibliothek.

Ideal abgerundet wird Leila mit einem Verschenkbereich. Hier findet man so unterschiedliche Dinge wie Samen und Pflanzenableger, Festplatten und Kochbücher. Damit schließt Leila an die bereits bekannten Umsonstläden (siehe auch unser Interview) an – und ich finde, letztere könnten überlegen, ob sie ihr Angebot nicht wiederum um die Idee des Ausleihens erweitern.

P.S. Auf der Website findet man übrigens auch noch eine kleine Liste mit den Dingen, die die Laden-Crew noch gebrauchen könnte (bspw. Aufsteller). Stichwort: Alles ist teilbar 🙂

ilona

ist freie Jour­na­lis­tin, Publizistin, Projekt­ma­che­rin und Medienaktivistin. Seit über zehn Jahren schreibt sie Bücher, Blogposts, macht Podcasts, gibt Workshops und hält Vorträge. Zudem begleitet und berät sie öko-soziale Organisationen, Gemeinschaften, Künstler:innen, Kreative und Aktivist:innen bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Planung und Kommunikation ihrer Projekte und Bücher.

Hinterlasse einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Die Recyclingbörse – ein Interview mit Udo Holtkamp

Die Recyclingbörse hat eine lange Geschichte: »Aus Alt mach´ … Arbeit!« Mit diesem Leitspruch fing alles an, damals vor 27 Jahren: Arbeitslose aus dem...

Robin Wood im Baum

Ganz kalt: ROBIN WOOD-KletterInnen und andere AktivistInnen gingen heute früh aus Protest gegen den Bau des extrem klimaschädlichen Kohlekraftwerks Moorburg und die geplante Fernwärmetrasse...

Arbeit mit Sinn: Wie finde ich einen guten Job?

Immer mehr Menschen suchen eine Arbeit mit Sinn. Das ist schön. Aber wie findet man sie? Wir haben für dich mal ein paar Good-Job-Plattformen...

Klimaschutz adé oder au revoir?

Die französische Ratspräsidentschaft will EU-Klimaschutz-Ziele kippen.Das jedenfalls verkündet Germanwatch in einer Pressemitteilung. Demnach schickt sie sich an, Entscheidungen für den in der kommenden Woche...