Right Livelyhood Award: Preisträger

Die Preisräger des Right Livelyhood Award – besser bekannt auch unter dem Namen „Alternativer Nobelpreis“ – stehen fest. Auffallend viele Frauen gehören dieses Jahr zu den Preisträgerinnen. Aber zunächst zu dem Ehepaar, das dieses Jahr ausgezeichnet wird: Krishnammal und Sankaralingam Jagannathan werden für ihr lebenslanges Engagement mit ihrer Organisation LAFTI (Land for the Tillers‘ Freedom) in Indien im Sinne Ghandis Visionen einer sozialen Gerechtigkeit geehrt.

Die Amerikanerin Amy Goodman erhält ebenfalls den Alternativen Nobelpreis – und zwar für die tägliche, alternative Nachrichtensendung „Democracy Now!“, die über das berichtet, was die klassischen Medien oft links liegen lassen: beispielsweise bringt „Democracy Now!“ ausführliche Interviews und Hintergrundberichte oder berichtet über Aktionen und Proteste. Die Sendung arbeitet mittlerweile mit 700 Radio- und TV-Stationen zusammen und erreicht mehrere Millionen Menschen.

Ein weiterer Preis ging schließlich an Asha Hagi, die sich unter erheblichem, persönlichen Risiko dafür einsetzt, dass die Belange von Frauen in ihrem von Kriegen geschüttelten Heimatland Somalia in den schwierigen Friedensprozess einbezogen werden.

Medica Mondiale

Schließlich erhielt die Ärztin Monika Hauser mit ihrer Organisation medica mondiale eine Auszeichnung. Mit ihr haben sie und ihre Kollegen schon über 70.000 traumatisierten Frauen und Mädchen geholfen, die sexuelle Gewalt während Kriegszeiten erleben mussten. Ursprünglich in Bosnien aktiv, engagiert sich die Organisation während ihres 15-jährigen Bestehens mittlerweile auch in Kosovo, in Afghanistan, Liberia und anderen Ländern. 

Die Preisträger teilen sich das 218.000 Euro umfassende Preisgeld. Die Preise werden am 7. Dezember im schwedischen Parlament verliehen. Begründet wurde der „Right Livelihood Award“ 1980 von dem schwedisch-deutschen Philanthropen Jakob von Uexküll mit dem Erlös aus dem Verkauf einer bedeutenden Briefmarkensammlung (über die Gründe, die zum Alternativen Nobelpreis führten, und seinen weiteren Initiativen berichtet Jakob von Uexküll  auch unser Interview). Weitere Informationen zu den Preisträgern gibt es unter www.rightlivelihood.org. Die Bilder zeigen die Preisträgerinnen von links nach rechts in der im Text angegebenen Reihenfolge.

ilona

ist freie Jour­na­lis­tin, Publizistin, Projekt­ma­che­rin und Medienaktivistin. Seit über zehn Jahren schreibt sie Bücher, Blogposts, macht Podcasts, gibt Workshops und hält Vorträge. Zudem begleitet und berät sie öko-soziale Organisationen, Gemeinschaften, Künstler:innen, Kreative und Aktivist:innen bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Planung und Kommunikation ihrer Projekte und Bücher.

Hinterlasse einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Aktion: Finanzkasino schließen!

Wer will, dass den Banken künftig in ihrem Tun und Lassen auf die Finger geschaut wird? Wer will, dass nun in öffentliche Einrichtungen und...

Stéphane Hessel: Wofür lohnt es sich zu kämpfen?

»Viel wird darüber gesprochen, wogegen wir kämpfen wollen. Wenig darüber, wofür eigentlich«, der Empört-Euch-Autor Stéphane Hessel mit einem denkwürdigen Plädoyer. Stéphane Hessel zieht die...

Völlig utopisch. 17 Beispiele einer besseren Welt

Völlig utopisch? Das denkt man vielleicht zunächst bei den Ideen, die in diesem Buch der Weltreporter zu lesen stehen. Doch wie sind wahr …...

Ene, mene, Maus…

Als schweren Schlag gegen die Rundfunkfreiheit hat der Deutsche Journalisten-Verband die heutige Entscheidung des ZDF-Verwaltungsrats kritisiert, den Vertrag von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender nicht zu...