Bei Arte gibt es heute einen recht interessant aussehenden Themenabend über Ernährung, Hunger und die Dekandenz unserer Konsumgesellschaft.
Im Programm sind:
21.00 Uhr: We feed the World (von Erwin Wagenhofer)
Massentierhaltung, alle Sorten von Obst und Gemüse zu jeder Jahreszeit im Überfluss, aber ohne Geschmack: Wie gehen wir mit unserer Nahrung um? Der österreichische Filmemacher Erwin Wagenhofer hat sich auf Spurensuche begeben. Er untersucht, wer an dieser Art der Lebensmittelproduktion verdient und was wir alle tun können, um dem Mangel im Überfluss entgegenzuwirken.
22.35 Uhr: Euer Hunger – Unser Profit
Anlässlich der internationalen Lebensmittelkrise wird die fehlgeleitete Wirtschaftspolitik der EU hinterfragt: ein perverses System absurder Richtlinien? Erhellende Beispiele sind die Ausfuhr europäischer Hühnerabfälle nach Ghana und die Einfuhr von Biobenzin-Rohstoffen aus Indonesien. Der Themenabend zeigt die Folgen des unfairen Handels mit der Dritten Welt und einer EU-Politik, die sich ausschließlich an den eigenen Bedürfnissen orientiert und so das Elend in der Welt mitverantwortet.
22.30 Uhr: Hühner für Afrika
Die Erkenntnis, dass Cholesterin und Übergewicht ein Gesundheitsrisiko darstellen, machte fettarme Diäten populär. Statt des fetten, halben Hühnchens wollte man die magere Hühnerbrust auf den Tellern. Das lassen sich die Hersteller teuer bezahlen. Der Rest vom Vogel erscheint europäischen Verbrauchern heute meist minderwertig. Das aber stellte die Hühnerbarone vor Probleme: Wohin, bei rapide steigendem Brustverkauf, mit all den Schenkeln, Rücken, Füßen, Innereien, mit dem gigantischen Hühnerhaufen, der sich nur bedingt nach Russland, Nahost oder sonst wohin verfrachten lässt? So begann der große Exodus der zerstückelten Hühner, während in Togo und im Senegal, in Angola, Liberia und Ghana die lokale Industrie zusammenbrach.
23.15 Uhr: Die Biosprit-Lüge
Um nicht weiter vom Erdöl abhängig zu sein, fördert die europäische Politik nachwachsende Rohstoffe. Das im Januar 2008 verabschiedete Klimapaket strebt eine Quote von zehn Prozent Biospritanteil im Benzin an. Europäische Öle sind trotz Subventionen nicht ausreichend vorhanden, um den Hunger nach Biosprit zu stillen. Deshalb wird Pflanzenöl importiert. Doch der von der EU geförderte Biosprit-Boom hat die Existenz vieler Menschen in der Dritten Welt zerstört: Durch den Anbau riesiger Palmöl-Monokulturen wird ihnen jegliche Lebensgrundlage genommen.
Weitere Infos unter: www.arte.tv/de/programm/
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