Palmöl: Gewalt für unser Frühstückstisch?

Palmöl sorgt in massenhaftem Anbau auf Plantagen für Konflikte. Denn für die Monokulturen müssen nicht selten Regenwald und/oder Kleinbauern weichen. Das zerstört Lebensgrundlagen – nicht nur die der Bauern, sondern langfristig auch unsere. Nun steht der nächste Skandal an. Drei Organisationen rufen auf zur Aktion.

Aktion der Organisationen

Wie die Organisationen Watch Indonesia!, Rettet den Regenwald und ROBIN WOOD sollen vorige Woche Sicherheitskräfte von Wilmar – laut Pressemitteilung einer der wichtigsten Palmöl-Lieferanten von Unilever – mit Waffengewalt und schweren Maschinen das Dorf Sungai Beruang auf der indonesischen Insel Sumatra zerstört haben. „Auf diese Weise soll der Widerstand der DorfbewohnerInnen gebrochen werden, die sich gegen den Landraub für Plantagen wehren“, so Robin Wood in seiner Pressemitteilung.

Die Organisationen fordern Unilever auf, unverzüglich auf den Einsatz von Palmöl seines Lieferanten Wilmar zu verzichten. „Dies ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wilmar ist ein blutiges Unternehmen. Die Behauptung dieses Konzerns, nachhaltiges Palmöl zu produzieren, ist eine Lüge“, sagte Rivani Noor von der indonesischen Nichtregierungs-Organisation Cappa.

Mitglieder von Cappa haben den Gewaltexzess von Wilmar vor Ort dokumentiert: Fotos des zerstörten Dorfes sowie eine Chronologie der Ereignisse und Hintergrundinfos zur Problematik gibt es hier: www.robinwood.de/palmoel

Einen kurzen Film gibt es auch noch:

ilona

ist freie Jour­na­lis­tin, Publizistin, Projekt­ma­che­rin und Medienaktivistin. Seit über zehn Jahren schreibt sie Bücher, Blogposts, macht Podcasts, gibt Workshops und hält Vorträge. Zudem begleitet und berät sie öko-soziale Organisationen, Gemeinschaften, Künstler:innen, Kreative und Aktivist:innen bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Planung und Kommunikation ihrer Projekte und Bücher.

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