Clean Clothes Campaign: Neuer Report

Klar, jeder will Geld sparen. Doch das Geiz-ist-geil-Dogma hat auch so seine Grenzen. Mal wieder hat die Clean Clothes Campaign (CCC) – die Kampagne für saubere Kleidung – einen nieder schmetternden Report vorgelegt. Zwar vereinbaren immer mehr Modeverkäufer mit ihren Zulieferern so genannte „Codes of Conduct“ – und alle in diesem Report untersuchten Unternehmen haben diesen offiziell in Kraft gesetzt…

Doch die sagen, wenn man dem Report von CCC Glauben schenken darf, nicht viel über die Wirklichkeit: Je schlechter die Wirtschaftslage insgesamt wird, desto schlimmer würde auch der Druck der Modeverkäufer auf die Zulieferer – und damit auf die Arbeiter in den Fabriken, meint die Organisation in ihrem Report.

Die Untersuchungsergebnisse zeigten, so CCC, dass immer noch nicht Löhne gezahlt würden, mit denen man seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Zudem wachse die Zahl der befristeten Verträge mit den Arbeitern, gewerkschaftliche Organisationen würden nach wie vor vielfach unterbunden zudem seien unbezahlte (oder schlecht bezahlte) Überstunden und sexuelle Diskriminierung weiterhin an der Tagesordnung.

CCC nennt hier weltweite Discounter wie Carrefour, Tesco, Aldi, Lidl und Walmart. „Ihre Größe und ihre Dumping-Preise machen sie zu Führern im globalen Wettlauf um die schlechtesten Arbeitsbedingungen“, meint Nina Ascoly vom CCC.

Den Report kann man in voller Länge herunter laden unter: www.cleanclothes.org/betterbargain/images/docs/cashing_in.pdf

Weitere Infos gibt es unter: www.cleanclothes.org

ilona

ist freie Jour­na­lis­tin, Publizistin, Projekt­ma­che­rin und Medienaktivistin. Seit über zehn Jahren schreibt sie Bücher, Blogposts, macht Podcasts, gibt Workshops und hält Vorträge. Zudem begleitet und berät sie öko-soziale Organisationen, Gemeinschaften, Künstler:innen, Kreative und Aktivist:innen bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Planung und Kommunikation ihrer Projekte und Bücher.

Hinterlasse einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weltkarte für ethischen Konsum

Irgendwie wissen wir alle, dass es nicht gut ist, Klamotten zu kaufen, die in irgendwelchen asiatischen Ländern hergestellt wurden. Aber wie geht es besser?...

Buchtipp: Der globale Countdown

„Gerechtigkeit oder Selbstzerstörung – die Zukunft der Globalisierung“ lautet der Untertitel eines Buches, das wir Euch heute an Herz legen wollen. Ein Buch, das...

Themenabend: We feed the World

Bei Arte gibt es heute einen recht interessant aussehenden Themenabend über Ernährung, Hunger und die Dekadenz unserer Konsumgesellschaft.

Studie: Wie grün ist Unterhaltungselektronik?

In der Werbung sieht man nun ja allerorten, dass die Hersteller so umweltfreundlich denken wie noch nie. Nach der „grünen“ Automobilmesse kam die „grüne“...