Aktion: Regenwald & Menschen retten

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Das Tal des Jiguamiandó-Flusses in Kolumbien am Pazifik ist Regenwaldgebiet mit einer fruchtbaren Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten. Es ist zugleich die Heimat der indigenen Embera –  in zwölf Dörfern lebenden etwa 270 Embera-Familien, die über angestammte Landrechte des Gebiets verfügen. Doch – so berichtet die Organisation Rettet den Regenwald e.V. – auch für die US-amerikanische Bergbaufirma Muriel Mining Corporation (MMC) ist das Gebiet interessant: Auch dieses locken die Naturschätze – allerdings die im Untergrund lagernden Metalle wie Kupfer, Gold und Molybdän.

Das MMC verfügt laut Rettet den Regenwald e.V. auf 16.006 Hektar über eine Bergbaukonzession in den Verwaltungsbezirken Antioquia und Choco zur Ausbeutung der dort lagernden Kupfer-, Gold- und Molybdänvorkommen. 11.000 Hektar davon sollen sich auf dem traditionellen Land und Indigenenschutzgebiet der Embera befinden. Die Laufzeit der Konzession liegt bei 30 Jahren, die um weitere 30 Jahre verlängerbar ist.

Doch die Folgen des geplanten Bergbaus seien dramatisch, so die Organisation: Die Verschmutzung der Flüsse Jiguamiandó und Murindó droht, die Rodung des Regenwalds mit seiner einzigartigen Flora und Fauna sowie das Einschleppen von Krankheiten, für die die indigenen Menschen keine Abwehrkräfte haben. Kurz und gut: Sie sind in ihrer Existenz bedroht. „Die bloße Ankündigung des geplanten Bergbau in der Region hat kollektive Angst unter den Menschen hervorgerufen“, berichtet Rettet den Regenwald e.V. Der Selbstmord eines Embera sowie eine Reihe von Suizidversuchen von jungen Indigenen spiegelten auf dramatische Weise die Verzweiflung und die Zukunftsängste der Menschen wieder.

Das Gebiet werde derzeit stark militarisiert, um die Gegend zu kontrollieren und den Bergbau durchzusetzen – das hätten die Militärs offen zugeben. Mehrere Familien seien bereits gewaltsam vertrieben und die traditionellen Rechte der Einwohner mit den Füssen getreten worden, schreibt die Organisation weiter. Selbst der heilige Ort der Embera, der Ellausakirandarra oder Cerro Cara de Perro solle dem Bergbau geopfert werden.

Rettet den Regenwald e.V. ruft daher zu einer Protestaktion auf. Unter www.regenwald.org kann man eine Protest-E-Mail an diverse kolumbianische Politiker schicken. Über 4.000 Menschen sollen an der Aktion bereits teilgenommen haben.