Die Umweltschutzorganisation Robin Wood hat vor anscheinend nicht überprüfbaren Bio-Labeln gewarnt. Es gibt ja viele Beispiele, bei denen man als Verbraucher im Zweifel ist. Auf zwei macht nun Robin Wood aufmerksam: So sollen laut Umweltschutzorganisation  die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd nicht belegbare Öko-Versprechen für Toilettenpapier, Haushalts- und Taschentücher sowie Servietten ihrer Eigenmarken „Solo“ und „Kokett“ gemacht haben. Dazu Robin Wood in seiner Pressemitteilung:

Auf den Packungen der „Solo“-Produkte „Zartess“, „Saugwunder“ und „Talent“ sowie der „Kokett“-Servietten steht die im Stil eines Gütesiegels aufgemachte Garantie „100 Prozent Zellstoff aus Holz kontrollierter Herkunft“. Robin Wood fordert die Aldi-Unternehmen auf, ab sofort auf dieses Label zu verzichten. Auf den Produkt-Packungen heißt es: „Das Holz für die Herstellung dieses Produktes stammt garantiert nicht aus umstrittenen Quellen wie:
Gebieten, in denen Bürgerrechte verletzt werden / Schützenswerten Wäldern bzw. Urwäldern / Genetisch veränderten Bäumen / Illegal geschlagenen Bäumen / Umwandlungen von Wald in andere Nutzungsformen“.

Also Robin Wood nun aber nachfragte, wie diese doch recht weit reichenden Garantieaussagen sicher gestellt würden, soll Aldi zwar geantwortet haben, dass seine Lieferanten nach den Regeln des FSC (Forest Stewardship Council), des PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) oder des „Controlled Wood“-Standards zertifiziert seien oder  zumindest danach arbeiten würden. Doch Belege zur Überprüfung dieser Aussagen hätten die beiden Aldi-Unternehmen jedoch nicht vorgelegt – weder über die Herkunft der Papier-Rohstoffe, noch über aussagekräftige Zertifikate der jeweiligen Hersteller- und Zulieferbetriebe.

Wieder ein von den Fällen, die alle ernst gemeinten und mit viel Mühe zertifizierten Öko- und Bio-Label gleich mit in Misskredit bringen? Robin Wood meint jedenfalls, dass Aldi kein Einzelfall sei.  Auch beim Discounter Lidl habe Robin Wood ein gleich lautendes Grantieversprechen auf Papiertaschentüchern und Toilettenpapier gefunden. Nach Kritik soll der Discounter eingeräumt haben, dass die gemachten Aussagen nicht belegbar seien und will nun auf die Herkunfts-„Garantie“ verzichten.

Allen Lesern kann man nur den Rat geben: kritisch sein und besonders bei Billig-Angeboten lieber genauer hin gucken oder hartnäckig nachfragen. Denn nur dann ist „ökologisch korrektes“ Shopping auch tatsächlich sinnvoll…