Doofes Deutschland: „Schlechte Noten für Schulen und Universitäten: Nach der kritischen OECD-Studie fordern Politiker von den deutschen Hochschulen mehr Engagement für die Studierenden.“ (DER TAGESSPIEGEL)

Die neue Studie ist da und verweist Deutschland im OECD-Staatenvergleich auf Platz 22 (von 30!). Schwerpunkt der Untersuchung war, wie sich die Bildungsexpansion in diesen Staaten auf den Arbeitsmarkt auswirkt – und ihr Fazit, dass sich eine Erhöhung bei der Anzahl an Hochschulabsolventen positiv auch auf nichtakademische Arbeitnehmer auswirkt. Doch die Studie ergab nun, dass Deutschland in allen Fachbereichen weniger Nachwuchskräfte ausbildet als der Schnitt der anderen Länder.

Hier gibt es jedoch von meiner Seite wieder mal ein großes Fragezeichen: Zwar haben Hochschulabsolventen im Arbeitsmarkt bessere Chancen – wer garantiert aber, dass dieser stabil ist? Was bringt der alleinige Blick auf den Bildungssektor, wenn der Arbeitssektor rückgängig ist? Durch die Automatisierung in den Unternehmen, speziell bei den Unternehmen die an einer tatsächlichen Wertschöpfung durch ihre Produktion beteiligt sind, schrumpft die Anzahl der Arbeitsplätze ständig weiter. Hinzu kommt, dass immer stärker Aktienkurse Volkswirtschaft und Unternehmenspolitik bestimmen – der Kurs geht in die Höhe, wenn das produzierte Gut mit möglichst wenig Mannstunden gefertigt wurde – und das Management zu massiven Entlassungen anreizen (denn sie profitieren zumeist persönlich von den hohen Kursen). Wenn also der Bedarf an Nachwuchskräften sinkt, bleibt das Problem im Kern bestehen. Wie aber kann man also für die Zukunft hinreichend Arbeitsplätze zur Verfügung stellen?

Erst wenn diese Frage beantwortet, Maßnahmen in die Tat umgesetzt und Volkswirtschaften wieder mit der tatsächlichen Wertschöpfung durch Arbeit gekoppelt werden, könnte sich endlich Licht am Ende des Tunnels zeigen, ansonsten ist das Problem so nicht lösbar. Also: Wer geht es an?

Quellen:
Der Tagesspiegel
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