Software-Tipp: TrackMeNot

Das Thema „Google und Datenschutz“ findet einfach kein Ende: Gerade liest man vom neuen Google-Tool Latitude, einer Software mit der Handy-Besitzer den genauen Standort ausgewählter Freunde beobachten können, da spült das Internet mit „TrackMeNot“ ein Plugin für den Firefox an die Oberfläche, das die meist genutzten Suchmaschinen, wie Google, AOL oder Yahoo!, mit unsinnigen Anfragen füttert und das Nachverfolgen unmöglich machen soll.

Ein Lehrsatz der Physik lautet: Aktio = Reaktio, das sogenannte Wechselwirkungsprinzip, nach dem jede Aktion zeitgleich eine gleich große Gegenreaktion auslöst. Der Satz lässt sich aber genauso auf gesellschaftliche Entwicklungen anwenden, denn auch hier regt sich Widerstand und wächst, je mehr Druck der Einzelne verspürt.

Google und der Datenschutz

Zwar gibt es auch noch das Gesetz der Massenträgheit, das „Trägheitsprinzip der Massen“, nach der ein Körper so lange in seinem Ruhe- oder Bewegungszustand verharrt, solange keine Netto-Kraft auf ihn einwirkt. Wenn man beides auf unsere Gesellschaft überträgt, so versteht man schnell, dass es immer etwas dauert, bis auf eine sich zuspitzende Entwicklung eine Gegenbewegung entsteht. Eine Reaktion, deren Geschwindigkeit dank dem Internet immer mehr zunimmt.

Zurück zu Google und dem Datenschutz. Denn hier kann man den Effekt sehr schön beobachten. Die Zeit titelte in ihrer letzten Ausgabe in ihrem Leitartikel zum Internet-Giganten Google „Der Spion, den wir lieben“ und beschreibt den eigentlichen und grundsätzlichen Widerspruch zwischen der Gewißheit/Verdacht, dass der Suchdienst eine immense Datensammelwut mit den Jahren entwickelte und jeder mitlerweile weiß, dass seine Anfragen sehr wohl gespeichert werden, trotzdem aber immer wieder die weiße Google-Seite ansteuert, um dort nach Gott und der Welt zu stöbern.

Verfolg mich nicht!

Zeitgleich gibt es aber Menschen wie die Dozenten Daniel C. Howe und Helen Nissenbaum von der New Yorker NYU, die sich kurzerhand eine eigene Hilfe zur Abwehr der Suchmaschinenspionage entwickelt haben und diesen jetzt der Webgemeinde zur Verfügung stellen: „TrackMeNot wird als Firefox-Plugin installiert und läuft dezent im Hintergrund. „Es verbirgt die aktuellen Suchewege in einer Wolke aus „Geister“-Abfragen und erhöht deutlich die Schwierigkeiten bei der Aggregation dieser Daten in einer genauen Identifizierung oder Erstellung von Benutzerprofilen.“ beschreiben die Macher ihre Software. Bis zu drei Millionen Suchanfragen werden generiert. Dadurch soll es Suchmaschinen-Software schwer gemacht werden, den Suchverlauf des Anwenders nachzuverfolgen.

Die Software lässt sich ganz leicht installieren.

IxQuick weckt die Geister

Und noch ein weiterer Tipp: Wer gänzlich ohne Speicherung seiner IP-Daten das Netz durchstöbern möchte, ist bei der europäischen Suchmaschine „Ixquick“ gut aufgehoben: „Wir bemühen uns nicht nur, unseren Benutzern die bestmöglichen Suchergebnisse zu liefern, sondern wir fühlen uns ihnen gegenüber auch verpflichtet, dem Schutz ihrer Daten ein hohes Maß an Aufmerksamkeit zu widmen. Bei anderen Suchmaschinen offenbaren weltweit Millionen gesetzestreuer Bürger Einblicke in ihre Privatsphäre und Möglichkeiten in diese einzudringen, während sie nichtsahnend das Web durchstöbern.

Unserer Meinung nach, ist das Recht auf den Schutz der eigenen Daten aber ein elementar wichtiges Recht, das es wert ist, verteidigt zu werden. Dies war der Grundsatz, von dem sich Ixquick bei der Entscheidung im Juni 2006 leiten ließ, als wir unsere Initiative zum Schutz der Privatsphäre begannen. Seither ist unsere Entschlossenheit noch gewachsen, unseren Benutzern auch im Hinblick auf den Datenschutz die bestmögliche Suchmaschine zu bieten. Daher freuen wir uns, dass wir seit Januar 2009 in der Lage sind, auf die Speicherung der IP-Adressen völlig zu verzichten.“, heißt es auf der Seite des Betreibers.

Hier geht es zur Ixquick!