Sicher: Wir lesen, hören und sehen alle von den schlimmen Nachrichten der Cholera-Epidemie. Doch – während wir überlegen, was wir unseren Lieben schenken (irgendwie hat jeder schon alles) – können wir uns wahrscheinlich gar nicht so recht vorstellen, wie es dort tatsächlich aussieht, wie groß das Leid und die Verzweiflung der einzelnen Menschen ist.

Heute erhielt ich mit dem Newsletter von medico einen eher persönlich gehaltenen Kurzbericht, den ich hier gerne komplett veröffentlichen möchte, weil er eine kurze Nahaufnahme der dortigen Situation vermittelt (übrigens: spenden kann man auch über medico, siehe unten):

„Wenigstens das Telefonnetz in Harare funktioniert noch. So können wir den Kontakt halten zu Itai Rusike, den Geschäftsführer unserer simbabwischen Partnerorganisation „Community Working Group on Health“. Er berichtet uns von den vielen Cholera-Toten die von keiner Statistik erfasst werden, weil immer mehr Menschen zuhause sterben. Die meisten Krankenhäuser wurden geschlossen, da es dort keine Medikamente und medizinischen Gebrauchsgüter mehr gibt. Er erzählt von dem Dilemma der streikenden Gesundheitsarbeiter, die um ausstehende Löhne und eine akzeptable Ausstattung der Kliniken kämpfen, aber auch das Leid nicht tatenlos mitansehen wollen.

Itai befürchtet, dass mit der einsetzenden Regenzeit alles noch schlimmer werden wird. Wichtiger als die Meteorologie ist ihm jedoch die politische Wetterlage. Die Ursache dafür, dass es auch im Büro der CWGH kein fließendes Wasser mehr gibt, liege in politischen Entscheidungen. Um die Opposition zu schwächen, verlagerte die Regierung jüngst die Zuständigkeit für die Wasserversorgung von der lokalen auf die nationale Ebene. Deren mangelnde Erfahrung im Wassermanagement führte letztlich zur aktuellen Krise und dem Ausbruch der Cholera in Harare“.

Weitere Infos zu den aktuellen Nothilfe-Aktivitäten in Simbabwe auf www.medico.de