An einem kalten, regnerischen Tag trafen wir uns mit Herrn Drewermann in Paderbornund sprachen rund eine Stunde mit ihm über die Frage, warum Menschen eigentlich helfen und sich für ihre Vorstellung einer besseren Welt einsetzen.

Ist den Menschen das angeboren oder anerzogen? Gibt es eine Pflicht zur Hilfsbereitschaft? Sind wir Menschen nur auf diese Weise überhaupt überlebensfähig? Und bringt der Einsatz oder das Engagement etwas?

Wer Genaueres wissen möchte: Drewermann studierte bis 1965 Philosophie in Münster und Katholische Theologie in Paderborn. 1966 wurde er zum Priester geweiht, arbeitete als Studentenseelsorger und ab 1974 als Subsidiar in der Gemeinde St. Georg in Paderborn. Ab 1968 lernte er die Neopsychoanalyse in Göttingen. 1978 habilitierte er sich in Katholischer Theologie, hielt als Privatdozent ab 1979 Vorlesungen in Religionsgeschichte und Dogmatik an der Theologischen Fakultät Paderborn.

Im Oktober 1991 entzog ihm Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt die katholische Lehrbefugnis, 1992 die Predigtbefugnis und ein paar Monate später folgte die Suspension vom Priesteramt. Der Grund waren von der Kirchenführung abweichende Ansichten Drewermanns in Fragen der Moraltheologie und der Bibelauslegung.

Drewermann ist als Schriftsteller, Redner, Psychotherapeut und Seelsorger tätig. An der Universität Paderborn ist er im Rahmen von Ringvorlesungen und im Studium Generale als Lehrbeauftragter und für eine Arbeitsgruppe Prüfungsangst und Examensvorbereitung tätig. Im Juni 2005 trat Drewermann aus der römisch-katholischen Kirche aus.

Weitere Informationen gibt es unter anderem bei Wikipedia.

Danke für das Foto an PictureTom /Wikimedia